Sammlungen
Palmengarten und Botanischer Garten haben unterschiedliche Sammlungsschwerpunkte, die sich ergänzen: während der Botanische Garten vor allem Vertreter der heimischen Flora und anderer Regionen der gemäßigten Zonen umfasst, beherbergen die Schau- und Sammlungshäuser des Palmengartens eine Vielfalt tropischer Pflanzen.
A. Taxonomische Sammlungen (in alphabetischer Reihenfolge)
- Arecaceae:
Die Palmensammlung geht auf die Gründung des Palmengartens zurück und stellt mit 390 Akzessionen aus 220 Arten eine besonders umfangreiche Sammlung dar. Palmen werden in großer Zahl in den Schauhäusern gezeigt und stellen ein Markenzeichen des Palmengartens dar, 2018 fand außerdem eine große Informationsausstellung über Palmen statt.
- Orchideen:
Tropische Orchideen gehörten als besonders wertvolle Pflanzen schon bei der Gründung des Palmengartens zum Grundstock der Bestände. Besonders unter Direktor Schoser wurde die Sammlung erheblich ausgebaut und auch im Zusammenhang mit dem Orchideen-Weltkongress international bekannt. Auch heute noch stellen die Orchideen mit ca. 1140 Arten die artenreichste Sammlung des Palmengartens.
B. Sammlungen zu ökologischen Themen: Vegetationszonen, Lebensräume und besondere Lebensformen
- Vegetation der gemäßigten Breiten:
Im Botanischen Garten werden in naturnah angelegten Themengärten typische Arten der heimischen Buchenwälder, Eichen-Hainbuchen-Mischwälder, Auenwälder, Kiefern- und Birken-Eichenwälder, Zwergstrauchheiden, Sümpfe, Dünen, Hochgebirge, Steppenheiden und Wiesen gezeigt.
- Tropische Lebensräume :
Im Tropicarium sind die Pflanzen nach Lebensräumen angeordnet und vermitteln einen Einblick in die unterschiedlichsten Vegetationsformen und ihre Abhängigkeit von Klimafaktoren. Je ein großes Schauhaus ist Arten der tropischen Mangroven und Küstenwälder, Tiefland-Regenwälder, Berg-Regenwälder/Nebelwälder, Monsun- und Passatwälder, Savannen und Trockenwälder, Dornwälder sowie der Halbwüsten gewidmet. Innerhalb dieser Häuser sind die Pflanzen teils geographisch sortiert, um den Vergleich von Pflanzen ähnlicher Lebensräume in verschiedenen Erdteilen zu ermöglichen.
C. Geographische Sammlungen
- Subantarktis:
Der Palmengarten ist einer der wenigen Botanischen Gärten, die Pflanzen (300 Akzessionen) aus den südlichsten von Pflanzen bewachsenen Teilen der Erde sammeln. Unser Subantarktishaus ist entsprechend ein Unikum. Schwerpunkte sind Südamerika vom valdivianischen Regenwald bis Patagonien und Feuerland, Südinsel Neuseelands, subantarktische Inseln.
- Madagaskar:
Mit 360 Arten in 600 Akzessionen hält der Palmengarten bedeutende Bestände aus dieser besonders interessanten und in weiten Teilen bedrohten Region. Ökologische Schwerpunkte sind Trockengebiete und Dornwälder, denen ein Haus im Tropicarium gewidmet ist. Weitere Arten sind in den Schauhäusern und der Sammlung zu sehen. Diese Sammlung soll u. a. in Kooperation mit dem BG Meise (Belgien) ausgebaut werden.
D. Schutzsammlungen und Erhaltungskulturen gefährdeter Pflanzen
- Notocactus/Parodia:
Seit 1977 wurde im Palmengarten eine Erhaltungssammlung mit dem Ziel aufgebaut, gefährdete Arten dieser Gruppe zu vermehren und in den Ursprungsländern wieder auszubringen, nachdem ein großer Teil der natürlichen Standorte erloschen oder zerstört sind. Derzeit sind etwa 230 Akzessionen vorhanden, womit diese Sammlung eine der größten der Gruppe und deshalb auch für internationale Forschungsvorhaben von Interesse ist.
- Rote-Liste-Arten:
Der Botanische Garten kultiviert viele in Deutschland gefährdete oder vom Aussterben bedrohte Pflanzenarten, die Naturfreunde auch mit großem Aufwand wohl selten am natürlichen Standort zu sehen bekommen. Über 500 solcher Rote-Listen-Arten sind durch rote Etiketten kenntlich gemacht.
- Erhaltungskulturen regionaler Arten:
Der Botanische Garten kultiviert und vermehrt gefährdete Pflanzenarten, für die Hessen eine besondere Verantwortung hat, und bringt die Pflanzen in Abstimmung mit Behörden und Naturschutzverbänden teils an geeigneten Standorten wieder aus, um die Populationen zu unterstützen.
Sammlungskonzept
Der Palmengarten und der Botanische Garten Frankfurt verfügen mit derzeit ungefähr 13.000 Pflanzenarten aus aller Welt über einen besonders umfangreichen, international bedeutenden Pflanzenbestand. Teils historisch bedingt, vielfach in Hinblick auf die Attraktivität für das Publikum, zu Zwecken der Vermittlung, der Wissenschaft oder des Artenschutzes, wurden verschiedene Sammlungsschwerpunkte identifiziert, die in der nachfolgenden Übersicht kurz vorgestellt werden:
Sammlungskonzept (Stand April 2023) PDF
Einen Standortplan mit ausgewählten Spezialsammlungen können Sie hier einsehen: