Projekt Lebendige Dächer
Dachbegrünungen können im urbanen Raum ökologisch wertvolle Biotope sein und zahlreichen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bieten. Das Potenzial bestehender Dachbegrünungen ist für den Natur- und Artenschutz derzeit häufig nicht ausgeschöpft. Das möchten wir ändern!
Folgende Arbeitsschritte werden erfolgen:
Strategieentwicklung zur ökologischen Wertsteigerung von Dachbegrünungen für die heimische Tier- und Pflanzenwelt.
Bestandserfassung von Dachflächen und Abschätzung des Aufwertungspotenzials als Ersatzlebensraum heimischer Wildpflanzen.
Suche nach geeigneten Wildarten als Dachbegrünungspflanzen. Ausgewählte Pflanzen werden auf Probedächern ausgebracht und ihre Eignung geprüft. Auch seltene/gefährdete Arten sollen in die Untersuchungen einbezogen werden.
Information und Öffentlichkeitsarbeit zur Bewusstseinsbildung für den Wert arten- und blütenreicher Dachbegrünungen mit heimischen Wildpflanzen bei Bevölkerung, Gründach-Eigentümern, Gründach-Firmen und Behörden. Handreichungen und ein Leitfaden zur Anlage naturnaher Dachbegrünungen werden erstellt.
Aufwertungsmaßnahmen bestehender Dachbegrünung an Beispielflächen und Initiierung von weiteren Aufwertungsmaßnahmen zur Steigerung der heimischen Biodiversität.
Was ist ein Biodiversitätsdach?
Strukturelemente von Biodiversitäts-Gründächern
Grundlage für einen artenreichen Bewuchs ist eine möglichst kleinräumige Vielfalt unterschiedlicher Standortbedingungen. Diese lässt sich schaffen durch:
- Ungleichmäßiges Auftragen des Dachsubstrats, Anlage kleiner Hügel (unter Beachtung der Tragfähigkeit des Daches)
- Verwendung unterschiedlicher Baumaterialien wie Sand, Schotter, Steine, Lehm, Totholz
- Anlegen von kleinen Wasserflächen
- Einbringen zahlreicher unterschiedlicher Pflanzenarten, z.B. als Saatgut, Stauden, Sprossen
Aufwertung einer extensiven Dachbegrünung
Die übliche Praxis einer gleichförmigen Substratschicht bietet nur ein eingeschränktes Lebensraumangebot.
Extensive Dachbegrünungen lassen sich mit Elementen der Biodiversitätsdächer aufwerten.
Elemente zur Anlage eines Biodiversitätsdachs
Im Folgenden werden die Elemente eines Biodiversitätsdachs näher beschrieben.
1 Variation von Substraten und Substratstärke
Die durchschnittliche Substrathöhe sollte mindestens 10 bis 12 cm betragen, damit in Trockenzeiten genug Wasser gespeichert werden kann. Das Substrat sollte genug Feinmaterial und Kompost enthalten, damit Kräuter neben den üblichen Dickblattgewächsen besser wachsen können. Die Schichtdicke sollte variieren, d.h. teils kleine Hügel angelegt werden.
2 Artenreiche Einsaat/ Bepflanzung mit vorwiegend heimischen Pflanzenarten
Neben den besonders gut an die trockenen Verhältnisse angepassten Dickblattgewächsen (Sedum-Arten) sollten auch zahlreiche heimische Kräuter eingesät/angepflanzt werden. Dabei sollte möglichst auf regionale Herkünfte geachtet werden. Zertifizierte Wildpflanzenhersteller bieten geeignete Samenmischungen für Dachbegrünungen an.
3 Totholz
Holz verschiedener Baumarten und Verwitterungsgrade. Gut geeignet sind auch Wurzelstubben. Sie verbessern bei relativ geringer Auflast das Lebensraumangebot deutlich. Holz bietet wertvolle Habitate auch für Moose, Flechten und Pilze.
4 Stein- und Kieshaufen
Verschiedene Gesteinssorten und -größen sind geeignet. Lückige Steinhaufen bieten Rückzugsräume für Tiere bei Frost- und Trockenphasen und bilden im Übergang zum Dachsubstrat Mikrohabitate für Pflanzen. Auch Moose und Flechten finden hier einen Lebensraum. Die Tragkonstruktion des Daches sollte die Zusatzlast abfangen können.
5 Sand- und Lehmlinsen
Sie erhöhen kleinflächig die Substratvielfalt. Ausreichend hoch (ab 30 cm) angelegt, können hier Wildbienen ihre Niströhren anlegen. Sand sollte durch Tonanteile eine gewisse Bindigkeit aufweisen (keinen gewaschenen Sand verwenden).
6 Nisthilfen für Insekten
Gut geeignet sind seitlich, also von der Stammseite, angebohrte Laubhölzer und gebündelte Pflanzenstängel aus Schilf und Bambus. Die Bündel sollten durch eine Abdeckung vor Regen geschützt werden. Auch einzelne senkrecht stehende Stängel von Brom- oder Himbeeren bieten markstängelbewohnenden Wildbienen Nistplätze.
Temporäre Wasserfläche
Durch Einbau von UV-beständiger Kunststofffolie können partielle Vernässungsstellen angelegt werden. Hier können Insekten und Vögel Wasser trinken.
Welche Pflanzen sind geeignet?
Test von Wildpflanzen auf Eignung für Dachbegrünung
In unserer Versuchsanlage testen wir die Eignung verschiedener Pflanzen über einen mehrjährigen Beobachtungszeitraum.
Wir entwickeln eine „Frankfurter Rhein-Main-Mischung“ geeigneter Arten für Dachbegrünungen, die sich unter den klimatischen Bedingungen dieses Gebietes behaupten können und die in der Region auch vorkommen. Vielfach handelt es sich um seltene oder geschützte Arten.
Was haben wir bisher gemacht? Hier unser Projekttagebuch:
Das Jahr 2023
Am 26.09.2023 fand im Palmengarten Frankfurt a. M. der BuGG-Tag der Forschung & Lehre Gebäudegrün statt.
Die Veranstaltung unter Federführung des Bundesverbands für Gebäudebegrünung e.V. (BuGG) stand im Zeichen des gemeinsamen Austauschs über aktuelle Forschungsaktivitäten und Lehrangebote zur Gebäudebegrünung. Zielgruppe der Veranstaltung waren Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die sich mit Themen rund um die Gebäudebegrünung beschäftigen. Es fand ein ausführlicher fachlicher Austausch von Forschenden und Lehrenden mit zahlreichen Vorträgen und einer Begehung der Versuchsflächen im Botanischen Garten statt. Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit der Stadt Frankfurt, dem Palmengarten und dem Botanischen Garten durchgeführt.
Gespräch in der Villa 102 der KfW zur Frage: "Wieviel Vielfalt kann dein Dach?" am 23.05.2023
Anlässlich des „Internationalen Tags der Biodiversität“ fand eine Gesprächsrunde zur Frage „Wie viel Vielfalt kann dein Dach?“ in der Villa 102 der KfW statt. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Erlebniswoche „Biologische Vielfalt erleben!“ des Vereins BioFrankfurt am 23.05.2023 statt.
Was kann Dachbegrünung eigentlich alles und worauf sollte man achten? Expertinnen und Experten des Botanischen Gartens Frankfurt erklärten an diesem Abend, wie die Ressource Dachfläche für die heimische Biodiversität besser genutzt werden kann und welche regionalen Pflanzen sich besonders für die heißen Bedingungen auf Dächern eignen. In einem offenen Gespräch konnten Fragen rund um das Thema Dachbegrünung erörtert werden. Die Stadt Frankfurt am Main informierte im Rahmen des Projektes "Frankfurt frischt auf" über die derzeitigen Fördermöglichkeiten einer Dachbegrünung, und die ebenfalls durch die KfW-Stiftung unterstützte Gärtnerei des Schlockerhofes bot passende, heimische Pflanzen für eine artenreiche Dachbegrünung an.
Das Jahr 2022
Während des Jahres 2022 lief unser Projekt zur vollsten Zufriedenheit aller Beteiligten.
Es wurden laufend vegetationskundliche Erhebungen und Bonituren auf unseren Versuchsflächen und Partnerdächern durchgeführt. Insgesamt ließ sich feststellen, dass viele -aber nicht alle- untersuchten Pflanzenarten unter dem sehr heißen und trockenen Sommer litten. Ab September wurde das Wetter aber wieder deutlich feuchter und kühler, und viele winteranuelle Arten sind wieder mit zahlreichen Sämlingen auf den Flächen vertreten.
Im Mai 2022 wurden unsere Versuchsflächen und einige Partnerdächer eingehend von den Flechtenexpert*innen Herrn Erhardt, Dr. Printzen und Dr. Brude auf Flechten hin untersucht. Ziel ist es hierbei, die auf Dächern und in Dachbegrünungen vorkommenden Flechtenarten näher zu untersuchen und eine genaue Artenliste zu erstellen.
Unser Projekt wurde im Sommer 2022 von Dr. Uwe Starfinger, Berlin, evaluiert. In seinem Zwischen-Evaluationsbericht konnte er feststellen, dass das Projekt alle wissenschaftlichen Qualitätsstandards einhält und fundierte Ergebnisse und Erkenntnisse vorliegen. Dr. Starfinger wird zum Ende des Projektes einen umfangreichen Abschlussbericht vorlegen.
Es konnten weitere Kontakte zu anderen Projekten geknüpft werden: So befasst sich ein Erfinder mit der Begrünung von Baucontainerdächern; Ein Startup hat eine begrünte Dachpfanne aus Kunstsoff entwickelt, die sich in bestehende Dachkonstruktionen integrieren lässt; Große Industriebetriebe sind daran interessiert, ihre großen Dachflächen von Werkshallen zu begrünen und eine Fachfirma im Bereich Fassadenbegrünung ist auf uns aufmerksam geworden und ist daran interessiert, mehr Biodiversität auch in Fassadenbegrünungen zu bringen. Wir sind sehr gespannt, wie sich all diese Kontakte weiterentwickeln.
Im Bereich Öffentlichkeitsarbeit war unser Infostand bei der Pflanzenbörse des Botanischen Gartens Frankfurt im Mai sowie beim Tag der offenen Tür im September vertreten und konnte das Thema "Lebendige Dächer" auch im Rahmen von Führungen einem breiten Publikum näher bringen. Erste Zuschriften von Besucher*innen zeigen, dass auch im privaten Bereich -abseits von Presse und Medienrummel der spektakulären Großprojekte- durch Eigeninitiative zunehmend mehr Dächer begrünt werden. Vom 8. bis 9. September befand sich unser Infostand im Rahmen der Veranstaltung BioFrankfurt im Opelzoo in Kronberg.
Das Jahr 2021
November 2021
Im November 2021 konnte die vom HLNUG ausgerichtete Landesnaturschutztagung in der Kongresshalle Gießen wider Erwarten in Präsenz stattfinden. Eine gute Gelegenheit für uns, unser Projekt einem speziellen Fachpublikum aus Vertreterinnen und Vertretern von Naturschutzverbänden, Behörden, Hochschulen und der öffentlichen Verwaltung näher zu bringen.
September 2021
Während der Veranstaltung BioFrankfurt waren wir im Palmengarten mit unserem Infostand vertreten und konnten zahlreiche Besucher*innen über unser Projekt und die Biodiversität auf Dächern informieren.
Am 25.09.2021 fand die 15. Frankfurter Infobörse für gemeinschaftliches Wohnen im Atrium des städtischen Dezernats IV statt. Hier konnten wir einem interessierten Publikum unser Projekt näher vorstellen und zahlreiche Fragen zur Dach- und Gebäudebegrünung beantworten.
Mai bis Juni 2021
Wir haben mit unserem KfW-Projekt "Lebendige Dächer" an der Digitalen Naturschutzmesse 2.0 zum 35. Deutschen Naturschutztag in Wiesbaden teilgenommen.
Die wegen der Pandemie überwiegend digital stattfindenden Veranstaltungen widmeten sich dem diesjährigen Motto "STADT-LAND-FLUSS – welche Natur wollen wir?"
Die digitale Naturschutzmesse fand diesmal pandemiebedingt online vom 31.05. bis zum 13.06.2021 statt und ermöglichte eine Vorstellung unseres Projektes in einer virtuellen Messehalle. Es fand ein reger fachlicher Austausch mit zahlreichen anderen Akteuren des ehrenamtlichen und hauptamtlichen Naturschutzes statt.
April 2021
22.4.2021: Wir führen eine Exkursion in verschiedene Sandgebiete in Südhessen durch. Dort besuchen wir zusammen mit Gebietsbetreuern und Mitarbeitern der Unteren Naturschutzbehörde Gebiete, in denen wir im Herbst weiteres Rechgut für unsere Aufwertungsversuche gewinnen möchten.
27.4.2021: Wir legen auf dem Dach der KfW, Westarkade, ein Biodiversitätsfenster mit verschiedenen Substraten, Steinen, Totholz, Staudenpflanzungen, Zwiebelpflanzungen und Saatgutmischungen an.
März 2021
24.3.2021: Für unsere AuftraggeberIn, die KfW Stiftung, erstellen wir unseren Projektbericht für das vergangene Jahr 2020. 31 Dachflächen im Rhein-Main-Gebiet, vornehmlich im Raum Frankfurt und im Wetteraukreis haben wir recherchiert und besucht, auf 23 Dächern die vorkommenden Pflanzenarten untersucht. Sechs Dachflächen haben wir aufgewertet und sind gespannt, wie sich unsere Maßnahmen in den kommenden Jahren auf die Biodiversität auswirken werden!
25.3.2021: Wir haben aus verschiedenen Sandgebieten Rechgut mit Pflanzenmaterial erhalten. Wir hoffen, dass darin zahlreiche Samen und Ausbreitungseinheiten möglicherweise für eine Dachbegrünung geeigneter Arten enthalten sind. Das Material wiegen wir ab und bringen es auf dem Präsidialgebäude der Universität Frankfurt aus. Wir werden beobachten, welche Arten sich hieraus auf dem Dach ansiedeln.
30.3.2021: Gemeinsam mit Landschaftsgärtnern besichtigen wir das Dach auf der Philipp-Reis-Schule in Friedrichsdorf und diskutieren Möglichkeiten zur biologischen Aufwertung der Dachvegetation. Auf dem Dach befinden sich zahlreiche Solar-Panels die auch gut in Kombination mit Dachbegrünung aufgebaut werden können.
Februar 2021
10.2.2021: Für die Aussaatversuche auf unseren Versuchstischen wählen wir weitere Pflanzenarten aus, die wir austesten möchten.
19.2.2021: Wir planen weitere Aufwertungsmaßnahmen, die auch auf kleinen Flächen umgesetzt werden können: Carports, Mülltonnenbegrünung, Begrünung von Insektenhotels.
22. Februar 2021: Digitale Ausstellungseröffnung Deutsches Architekturmuseum. Im Tagungsband ist auch ein Beitrag von uns enthalten.
Januar 2021
11.1.2021: Jetzt in der vegetationsfreien Zeit blicken wir hoffnungsvoll auf eine Besserung der Pandemie-Situation und planen die im neuen Jahr anstehenden Aktivitäten.
Das Jahr 2020
Dezember 2020
Wir blicken auf ein sehr ereignisreiches Jahr zurück. Dieses war stark geprägt durch die Anfang des Jahres einsetzende Ausbreitung des Corona-Virus. Hiermit verbunden waren viele Einschränkungen, und es mussten neue Wege gefunden werden, um unsere Projektarbeiten umzusetzen. Dennoch haben wir unsere Jahresziele erreicht – wenn auch anders als ursprünglich geplant.
November 2020
2.11.2020: Das milde November-Wetter ermöglicht es uns, weitere Aufwertungsmaßnahmen auf Partnerdächern durchzuführen. Auf dem Dach des Hauptgebäudes der Gesamtschule Konradsdorf säen wir verschiedene Saatgutmischungen aus, Stecken Zwiebeln und pflanzen eigens für die Dachaufwertungen im Botanischen Garten angezogene Stauden.
6.11.2020: Das Deutsche Architekturmuseum (DAM) plant für das Jahr 2020 die Ausstellung „Gebäudegrün“. Da das Thema Dachbegrünung gut zu dieser Ausstellung passt, sind wir eingeladen, an einem Interview durch Mitarbeitende des DAM teilzunehmen. Dieses wird auf Youtube veröffentlicht.
18.11.2020: Für den Ausstellungskatalog des Deutschen Architekturmuseums verfassen wir einen Textbeitrag über die Ziele und Arbeiten unsres Projekts.
Oktober 2020
5.10.2020: Wir haben über den Sommer hinweg Samen von trockenheitsertragenden Pflanzen gesammelt, die als Testkandidaten für Dachflächen geeignet sind. Wir reinigen die Samen und stellen eine eigene Saatgutmischung für die Begrünungsversuche auf Dachflächen her.
10.10.2020: Auf unseren Versuchstischen säen wir Samen weiterer Testkandidaten aus. Ziel ist es herauszufinden, welchen Einfluss der Aussaattermin auf Keimverhalten und Wachstum hat.
19.10.2020: Aufwertungsversuche auf verschiedenen Dachflächen auf der Technischen Hochschule Mittelhessen und auf Dächern der Universität Frankfurt a.M. an. Dabei kommt auch unser selbst zusammengestelltes Saatgut zum Einsatz.
Ende Oktober: Unser Projektpartner Uwe Barth muss die Arbeiten am Projekt leider einstellen. Wir bedauern es sehr, ihn als geschätzten Teamkollegen zu verlieren, wünschen ihm aber gute Besserung und alles Gute.
September 2020
24. September 2020: Wir besichtigen die Dachflächen des KfW-Gebäudes und prüfen Möglichkeiten zur ökologischen Aufwertung der Dachbegrünung.
11. September 2020: Beginn der Hospitation von Susa Pietsch, die im Rahmen einer Fortbildung in unserem Projekt mitarbeitet.
10. September: Unser Projekttagebuch geht online.
August 2020
28. August 2020: Aufgrund der weiter andauernden Corona-Pandemie werden alle geplanten öffentlichen Termine bis zum Ende des Jahres abgesagt.
14. August 2020: Über die Sommermonate beobachten wir das Aufwachsen der Testpflanzen in unserer Versuchsanlage.
Juli 2020
10. Juli 2020: Teambesprechung im Garten mit Begutachtung der Schauanlage. Diese erhält in den Tagen darauf stabile, ansprechende Infotafeln.
3. Juli 2020: Eine Bilanzierung vor der Sommerpause zeigt, dass wir trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie gut im Zeitplan liegen. Mehrere Kooperationspartner mit Dachbegrünungen haben ihre Unterstützung zugesagt, und die Versuchsanordnung zum Testen unterschiedlicher Begrünungsvarianten liefert bereits erste Erkenntnisse.
Juni 2020
26. Juni 2020: Wir begutachten Dachbegrünungen der Technischen Hochschule Mittelhessen am Standort Friedberg und vereinbaren eine Kooperation.
19. Juni 2020: Die Gesamtschule Konradsdorf in Ortenberg wird Kooperationspartner und möchte das Thema „ökologische Dachbegrünung“ auch in den Unterricht einbringen. Im Herbst soll unser Projekt in der Schule bei einer Pressekonferenz vorgestellt werden.
12. Juni 2020: Unsere fertig gestaltete Schauanlage stößt bei Besucher*innen des Botanischen Gartens auf reges Interesse.
9. Juni 2020: Unser Akquisepapier liegt nach abschließender Gestaltung durch die Presseabteilung des Palmengartens vor – es dient der Anwerbung und Information von Kooperationspartnern mit Dachbegrünungen, die unser Projekt aktiv unterstützen wollen.
8. Juni 2020: Pier F (Zukunftshafen Frankfurt e. V.), ein Projekt der renommierten Frankfurter Architekturplattform AiD (Architektur im Dialog) wird Kooperationspartner. Auf den Showroom-Flächen können wir unser Konzept einem interessierten Fachpublikum präsentieren und Vorträge anbieten.
5. Juni 2020: Lange Trockenphasen und wenig Niederschläge in den Frühlingsmonaten April und Mai führen zum Vertrocknen vieler Dachbegrünungen, sofern keine Bewässerung erfolgt. Ein erster Härtetest für uns!
Mai 2020
22. Mai 2020: Erste Privatpersonen werden mit ihren Dächern bzw. Dachbegrünungen Kooperationspartner.
20. Mai 2020: Um den Besuchern des Botanischen Gartens einen Eindruck von den Zielen unseres Projektes zu vermitteln, beginnen wir mit der Errichtung einer Schauanlage. Diese visualisiert anschaulich die ästhetischen und ökologischen Vorteile einer hochwertigen Dachbegrünung.
13. Mai 2020: Auf den eingesäten Versuchsflächen ist eine reiche Keimung zu beobachten. Die Entwicklung wird kontrolliert und dokumentiert.
April 2020
29. April 2020: Die Aussaat auf den ersten Teilflächen der Versuchsanlage ist erfolgt.
24. April 2020: Der Wissenschaftsgarten der Goethe Universität am Campus Riedberg wird Kooperationspartner.
20. April 2020: Die Versuchsanlage wird im Botanischen Garten aufgebaut.
15. April 2020: Beginn der Kooperation mit dem Grünflächenamt und Umweltamt der Stadt Frankfurt am Main.
3. April 2020: Die Artenliste für die Anzucht und Aussaat von ökologisch wertvollen und für unseren Zweck geeigneten Pflanzen ist fertig. Der Fokus liegt hier auf einheimischen Arten, während bisher bei Dachbegrünungen vielfach fremdländische Pflanzen verwendet werden.
2. April 2020: Erste Dachbegrünungen werden hinsichtlich ihrer ökologischen Ausprägung untersucht, um Aufwertungsoptionen zu prüfen.
März 2020
20. März 2020: Aufgrund der Beschränkungen durch die Corona-Pandemie finden keine persönlichen Treffen mehr statt; stattdessen führen wir wöchentlich Telefonkonferenzen durch, um die Kommunikation aufrecht zu halten. Unsere Kommunikationsplattform erweist sich als vorteilhaft und ermöglicht es uns, die Arbeiten am Projekt trotz der Kontaktbeschränkungen fortzuführen.
1. März 2020: Der Reviergärtner Ralf Kremser verstärkt ab sofort das Projektteam. Er bildet die kommunikative Schnittstelle zu den gärtnerischen Abläufen und betreut auch die Erhaltungskulturbeete aus dem Vorläuferprojekt.
Februar 2020
17. Februar 2020: Vorstellung des Projektes und des ganzen Teams bei der Amtsleitung des Palmengartens.
14. Februar 2020: Bei einem Abstimmungsgespräch mit der KfW Stiftung wird das Profil des neuen Projektes geschärft. Von zentraler Bedeutung ist eine breite Aufstellung des Themas – wir beschränken uns nicht auf einzelne Pflanzenarten, sondern sehen eine Dachbegrünung als Lebensraum für Pflanzen und Tiere (vor allem Insekten), wobei eine höhere Artenvielfalt auch durch Strukturvielfalt erreicht werden soll. Unsere Lösungen und Anregungen müssen praxistauglich sein und werden daher auf realen Dächern getestet.
10. Februar 2020: Eine Projektvisitenkarte wird auf der Internetpräsenz des Botanischen Gartens eingerichtet; sie ist über folgende Adresse erreichbar:
www.botanischergarten-frankfurt.de/der-garten/projekte/lebendige-daecher-zusammen-mit-der-kfw-stiftung/
6. Februar 2020: Die Akquise von „Partnerdächern“ beginnt. Kooperationspartner mit geeigneten Dachbegrünungen sollen uns ermöglichen, unterschiedliche Optionen ökologischer Aufwertungen unter realen Bedingungen zu testen.
Januar 2020
10. Januar 2020: Einrichtung einer Cloud Storage-Kommunikationsplattform mit Unterstützung der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Heidelberg. Damit wird ein dezentrales und gemeinsames Arbeiten mit Projektdaten ermöglicht.
Das Jahr 2019
Dezember 2019
10. Dezember 2019: Erstes gemeinsames Treffen des neu gebildeten Projektteams. Die Projektleitung übernimmt – wie bereits beim Vorgängerprojekt „Erhaltungskulturen“ – Andreas König, der Stellvertretender Technischer Leiter des Botanischen Gartens ist. Der Botaniker Uwe Barth war bereits beim Vorgängerprojekt „Erhaltungskulturen“ für die Projektkoordination zuständig. Der selbstständige Diplombiologe und Dachgärtner Horst Ewerling berät das Projektteam zu technischen und ökologischen Aspekten. Er hatte bereits als Student Dachbegrünungsversuche mit Wildpflanzen auf dem Dach des Wirtschaftsgebäudes des Botanischen Gartens angelegt, die noch heute als Referenzfläche dienen.